Wir hatten letzten Samstag das Vergnügen François Veillerette und eine Delegation von PAN Europe bei einem Besuch des Kräuterschlössel zu begleiten. François Veillerette ist der Vorsitzende von PAN Europe. (PAN steht für ‘Pesticide Action Network’.)
Nach dem Besuch war Monsieur Veillerette sichtlich aufgewühlt. Er teilte mit uns seine Einschätzung der Eindrücke und Erlebnisse vor Ort …
Ich muss sagen, dass ich heute einerseits von der Berglandschaft bezaubert bin und andererseits sehr wütend über das was ich hier gesehen habe.
Es ist nicht normal, dass Herr Gluderer, der biologischen Anbau betreibt, gezwungen wird all diese Schutzmaßnahmen zu bezahlen, um sich vor den Spritzpraktiken zu schützen, die einige Meter von seiner Grundstücksgrenze betrieben werden. Hier steht die Welt Kopf. Es müsste genau anders herum funktionieren. Normalerweise gilt das Prinzip „Wer schädigt, zahlt“ (das Verursacherprinzip). Hier wird jedoch Herr Gluderer von seinen Nachbarn geschädigt und bezahlt selbst. Es gilt also das Prinzip „Der Geschädigte zahlt“. Das ist vollkommen absurd.
Finden Sie es tatsächlich normal, dass man auf diese Weise spritzt, mit einem riesigen Ventilator, der die Pestizide zwanzig Meter in die Höhe sprüht? Nur einige Meter vom Grundstück des Herrn Gluderer entfernt? Am Ende landen alle Substanzen unvermeidlich in seinen Beeten.
Diese landwirtschaftlichen Praktiken gehören geändert. Man muss die Nachbarn von Herrn Gluderer daran hindern fünf Meter von seiner Grundstücksgrenze entfernt zu spritzen.
Dieses Tal ist wunderschön. Doch in der Talsohle ist man gerade dabei das gesamte Leben zu zerstören.
Wenn man die Zahlen in ein einigen Monaten oder Jahren überprüfen wird, wird man entdecken, dass die Bevölkerung kontaminiert ist. Ich habe keine Zweifel an dem Faktum, dass eine sorgfältig konstruierte Epidemiologie eine Zunahme von chronischen Krankheiten, von Krebserkrankungen, von neurodegenerativen Erkrankungen und von Störungen des Fortplfanzungssystem nachweisen wird. Bei den Landwirten selbst, aber auch in der Bevölkerung. Wir haben hier einen potentiellen Gesundheitsskandal.
PAN Europe wird helfen dieses Problem sichtbar zu machen Wir werden über alle verfügbaren Kommunikationskanälen für die Verbreitung dieses Skandals sorgen, und für die Verbreitung dieser Bilder der monströsen Sprühnebel, die wir hier gesehen haben.
Die Freiheit des einen endet dort, wo die Freiheit des anderen beginnt. Die unternehmerische Freiheit von Herrn Gluderer wird von jenen Landwirten, die hier Chemie benutzen, mit Füßen getreten. Die Mehrheit der konventionellen Bauern zwingt hier einer Minderheit ein System auf. Das macht dieses System zu einem totalitären System.
2 Kommentare
Liebe Malser.wehrt euch gegen die chemiekeule der obstbarone.
Eure Kinder werden es euch danken.
Steigt dem Landeshauptmann auf die Füße,der offensichtlich auch ein Lobbyist ist.
Ich bin bei euch.
Herbert Prümmer
Aachen
Wenn diese gewissenlosen Landvergifter ungestraft Natur, Menschen und Tiere schädigen dürfen, darf man sie doch sicherlich auch ungestraft schädigen? Schließlich ist das Notwehr, zumindest aber Gleichberechtigung.